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  • Erdbebengebiet L'Aquila

    Im Erdbebengebiet L'Aquila in Italien hat das Schicksal die Menschen sehr schwer getroffen. Weltweit wurden Berichte darüber gebracht, doch über die dramatische Situation der Tiere weiß kaum jemand Bescheid. Annett Groddek aus Lühnde hat gehandelt und kümmert sich mit anderen Helfern um die Not leidenden Tiere. L'Aquila braucht dringend Unterstützung und erhält so wenig effektive Hilfe, so dass sie eine Spendenfahrt im Mai und eine weitere im September organisiert hat. Ein Fernsehteam des WDR begleitet sie.

    Hunderte von Streunern vom Hungertod bedroht

    Die Dörfer rund um L'Aquila und in der gesamten Region gleichen mittlerweile Geisterstädten. Die Gegend ist rau und teilweise schwer zugänglich. Annett Groddek: „Es erreichen mich Hilferufe, dass die Tiere in den verlassenen Gegenden keine Chance mehr bei der Nahrungssuche haben. Es gibt keine Abfälle oder ähnliche Hinterlassenschaften der Menschen mehr, es sind keine Menschen mehr dort!“ Es handelt sich um Hunderte von Streunern, denen der Hungertod droht.

    Die wenigen Tierschützer vor Ort brauchen dringend weitere Hilfe, um die Situation bewältigen können. Es wird Hundefutter in großen Mengen benötigt, auch Hundehütten in allen Größen. Natürlich sind Medikamente, Decken etc. ebenso hilfreich.

    Tierschutz ist in den Abruzzen ein Fremdwort und die Handvoll Tierschützer vor Ort erhalten keinerlei Unterstützung, auch nicht von italienischer Seite.

    Im Kennel von Maurizio Bergamotto, dem Präsidenten der Lega Nazionale per la Difesa des Cane, Sektion L'Aquila, werden die Spenden gelagert und von dort aus an die jeweiligen Helfer verteilt. Des Weiteren hat sich die Tierhilfe Sueden bereit erklärt, bei der Vermittlung der Tiere aus dem Kennel behilflich zu sein, denn nur wenn Hunde von dort vermittelt werden, können Streuner aufgenommen werden. Andernfalls würde sich der Kennel in ein Lager verwandeln. Aus diesem Grund müssen die Streuner auch weiterhin auf der Straße versorgt werden, bis Plätze im Kennel frei werden.

    Es gibt einen Hundesammler in L'Aquila, der zur Zeit rund 30 Hunde bei sich hat und mit der Versorgung überfordert ist. Den Hunden geht es sehr schlecht, viele sind krank. „Wir werden versuchen, diese Hunde frei zu bekommen“ betont Annett Groddek. Sie und ihr Team möchten auch die italienische Öffentlichkeit auf die Situation vor Ort aufmerksam machen und hoffen, neben der Bereitschaft zur Hilfe für die Tiere auch eine Kastrationseinrichtung aufbauen zu können.