Damit die Zivilisation nicht krank macht
Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin
Barfen bei Hunden
Barfen bedeutet Rohfütterung und orientiert sich an den Fressgewohnheiten der Vorfahren unserer heutigen Hunde – der Wölfe. Beim
Barfen wird das rohe Fleisch (Muskelfleisch) verfüttert. Das Fleisch besteht aus unterschiedlichen Tierfleischsorten (Lamm, Pferd usw.). Das Fleisch wird – meist aus Gründen der Aufbewahrung, der Hygiene und des besseren Handlings – tiefgefroren.
Qualität durch Überwachung
Die Schlachtbetriebe werden durch Veterinäre überwacht, dadurch wird Qualität garantiert. Diese Überwachung schließt auch die Gefahr aus, dass das Fleisch von Krankheitserregern befallen ist. Ein sofortiges Einfrieren verhindert nach dem Schlachten eine bakterielle Kontamination.
Zivilisationskrankheiten
Dass die Futtermittelindustrie Hundebesitzern durch ihr Angebot an Fertigfutter die Arbeit bei der Vorbereitung des Futters erleichtert, hat dazu geführt, daß sich Zivilisationskrankheiten breit machten. Die häufigsten Krankheiten 123sind Magen-Darm-Unverträglichkeiten, gefolgt von Hautkrankheiten und chronischen Ohrenentzündungen. Unterdrückt man diese Krankheiten durch die Behandlung mit Cortison oder Antibiotika, nimmt man in Kauf, dass sie chronisch werden. Zudem wird die Entstehung neuer Krankheiten bis hin zum Krebs gefördert. Diesen Teufelskreis kann man durch eine richtige Fütterung unterbrechen. Nirgends in der Natur beobachtet man so viele Haut- und Ohrenerkrankungen wie bei den Hunden in den so genannten Wohlstandsländern.
Die Vorteile des Barfens
Durch das Barfen entstehen den Hunden einige Vorteile . Es werden keine synthetischen Stoffe zugefügt und der Besitzer weiß genau, was er seinem geliebten Vierbeiner anbietet. Immer mehr Hunde reagieren auf ihre Fütterung mit Durchfällen oder Erbrechen auf verschiedene Fertigfutter, weil diese synthetische Zusätze enthalten, die den Magen oder
Darm reizen oder einfach nicht vertragen werden. Manche Hunde reagieren mit Hautproblemen (Ekzemen, Juckreiz) oder mit Ohrenentzündung. In Barf-Futter gibt es keine synthetischen Zusätze. Das Barfen ist deshalb bei Allergikern unter den Hunden besonders wichtig.Die Nährstoffe sind nicht verarbeitet, diese kommen im Barf-Futter natürlich vor. Ebenso werden keine Vitamine zugesetzt, welche die Haltbarkeit anderer Fertigfutter gewährleisten. Diese Stoffe belasten die Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane wie Leber, Darm und Nieren. Sind diese überlastet, können sie nicht mehr ihrer Ausscheidungsfunktion nachkommen - es verbleiben mehr Stoffwechselabfallprodukte im Körper, der Organismus sucht sich natürliche Ventile, um die Stoffwechselabfallprodukte loszuwerden und die lebenswichtigen Organe zu entlasten. Diese Ventile können die Haut oder die Ohren sein. So entstehen Ekzeme und eine vermehrte Produktion an Ohrenschmalz bis hin zu chronischen
Ohrenentzündungen.
Nährstoff- und abwechslungsreich
Der Bedarf an Nährstoffen ist bei Barf-Futter auf natürliche Weise gedeckt, und das Futter muss nicht haltbar gemacht werden. Auch Geschmacksverstärker sind überflüssig. Barf-Futter ist schmackhaft, selbst wählerische Hunde fressen es gerne (Qualität riecht man). Wenn das Angebot abwechslungsreich ist, werden auch
Mangelerscheinungen ausgeschlossen. Der Bedarf an Nährstoffen soll optimal sein, dabei berücksichtigen wir die Größe, das Alter und die physiologischen Bedürfnisse des Hundes (z.B. Trächtigkeit usw.). Die Verdauung beginnt im Maul Die Fleischstücke im Barf-Futter sind größer, dadurch muss der Hund mehr kauen. Das ist der erste Schritt zu einer optimalen Verwertung und Verdauung. Die Verdauung beginnt im Maul und wird im Magen fortgesetzt. Wird das Futter nicht langsam im Maul gekaut, wird der Magen überfordert. Dies kann zum Erbrechen führen. Bei Aufnahme von
Barf-Futter nimmt sich der Hund mehr Zeit und verspeist seine Mahlzeit richtig im Maul.