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  • Darmentzündung beim Hund - Wenn der Körper nach Reinigung strebt

    Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin

    Darmerkrankungen bei Hunden verlaufen mit Durchfällen oder Ausscheidung von weichem Kot. Akute Erkrankungen treten einige Stunden nach Aufnahme von Gift, Bakterien oder anderen Fremdkörpern auf. Durchfall ist ein Zeichen für ein Reinigungsbestreben des Körpers. Dieses sollte man nicht unterdrücken.

    Würgen, Erbrechen, Durchfall – innerhalb der ersten zwei Stunden eine Kohletablette geben.

    Je nach Auslöser bzw. Ursache und deren Menge sind die Symptome unterschiedlich heftig. Zunächst reagiert der Magen, die Hunde würgen oder erbrechen – auch einige Stunden nach der Aufnahme des Problemauslösers. Wenn der verursachende Stoff die Magenbarriere durchbricht (zwei Stunden nach der Aufnahme ist es so weit), dann reagiert der Darm mit Durchfällen. Deswegen hat es Sinn, eine Kohletablette zu geben. Dies sollte allerdings innerhalb der ersten zwei Stunden nach Aufnahme des Auslösers geschehen. Die Kohletablette saugt die Giftstoffe auf , sodass diese den Darm nicht angreifen können.

    Durchfall bedeutet Verlust von Flüssigkeit und Mineralien

    Viren, Bakterien, chemische Giftstoffe oder Schwermetalle gelangen durch Ablecken oder Fressen in den Darm. Der Allgemeinzustand reicht dabei von gut bis sehr schlecht. Ein Durchfall kann durch den Verlust von Körperflüssigkeiten und Mineralien zu Kreislaufproblemen führen. In vielen Fällen ist deswegen eine Infusion notwendig.

    Kaltes Wasser und Stress können auf den Darm schlagen.

    Ein Durchfall wird manchmal auch von allein heilen. Er dauert im Schnitt zwei Tage. Hält er jedoch länger an, sollte das Tier behandelt werden. Nur wenige Tierbesitzer wissen, dass auch nach dem Trinken kalten Wassers oder durch eine Unterkühlung ein akuter Durchfall entstehen kann. Stress kann ebenfalls Durchfall auslösen.

    Menschenmengen, Trennungsangst, Lampenfieber als Grund für vorübergehenden Durchfall. Es gibt Hunde, die extrem reagieren, wenn sie z. B. in eine unbekannte Situation geraten. Solche Hunde können in Menschenmengen, bei Trennungsangst, Lampenfieber usw. Durchfall bekommen. In derartigen Fällen ist der Durchfall von kurzer Dauer, der Allgemeinzustand ist unverändert. Aber der Durchfall wird immer wiederkehren, solange nichts gegen den Stressauslöser unternommen wird.

    Akuten Durchfall mit Homöopathie bekämpfen.

    Akut heißt „plötzlich anfangen und heftig verlaufen”. Manchmal ist Durchfall blutig. Das bedeutet, dass das Gift die Darmblutgefäße angreift. Wenn der Kot schleimig ist, geht ein Teil der Schleimoberfläche verloren. Die Behandlung richtet sich in diesen Fällen auf den Wiederaufbau des gestörten Gewebes. Dazu bietet die Homöopathie sehr gute Möglichkeiten.

    Schwermetalle – Durchfall, wenn der Hund Kupfermünzen schluckt.

    Auch Schwermetalle können zu Vergiftungen bzw. Durchfall führen. Es kommt immer wieder vor, dass Hunde Kupfermünzen verschlucken und mit heftigem Durchfall reagieren. In diesen Fällen kann nur ein Röntgenbild Klarheit schaffen. Die Symptome treten erst viel später auf – Tage nach dem Verschlucken.

    Düngemittel oder Picknickreste als Ursachen einer Darmentzündung.

    Je nach Jahreszeit ist die Ursache einer Enteritis (Darmentzündung) unterschiedlich. Im Frühjahr treten häufig Vergiftungen durch Düngemittel auf. Sie verlaufen mit Brechdurchfall. Im Sommer ist die Entzündung durch Aufnahme von verdorbenem und bakteriell Verseuchtem die Ursache. Picknickreste sind oft die Ursache. Picknickplätze, Waldränder und Plätze an Stauseen sind oft mit verdorbenen Essensresten verseucht. Im Winter ist das Schneefressen, die Unterkühlung am Bauch, ein möglicher Auslöser für Durchfälle bei empfindlichen Hunden. Manche Hunde stehlen gern Süßes. Das vertragen sie nicht und reagieren ebenfalls mit Durchfall.