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  • Hauterkrankungen bei Hunden

    Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin

    Die Haut ist einer dauernden Erneuerung unterworfen. Sie kann nur in einem gesunden Gesamtorganismus funktionsfähig bleiben. Die Haut schützt vor äußeren Reizen, wie Traumen, UV- Strahlungen, thermischen Reizen (Kälte und Wärme), Trockenheit und Feuchtigkeit oder chemischen Einwirkungen aus der Umwelt des Tieres. Sie hat die Fähigkeit vor Bakterien, Viren, Insekten, Würmern und Pilzeinwirkungen zu schützen.

    Die Haut wird durch viele Ausscheidungsprodukte belastet

    • Produkte des Stoffwechsels, Toxine, Zerfallprodukte von körpereigenem Gewebe, Bakterien und Viren oder anderen Lebewesen.
    • Allergene aus dem Darm
    Einflüsse auf die Haut haben hormonelle Imbalanzen – ein Zuviel oder Zuwenig an Hormonen beeinflussen die Haut negativ. Ein Mangel an Vitaminen, ungesättigten Fettsäuren und Spurenelementen lösen Hautprobleme und tiefgreifende gesundheitliche Schäden aus. Negative Wirkungen können auch Medikamente und Giftstoffe aus dem Futter haben.

    Unterschiedliche Hunderassen sind mit ihren Dispositionen zu Hauterkrankungen bekannt

    • Boxer – allergische Hautprobleme, Zwischenzehenekzeme,
    • Chow-Chow -Hauterkrankungen bedingt durch Futter,
    • Cocker-Spaniel sind für Lefzenekzeme anfällig,
    • Schäferhund kann Pyodermie (eitrige Hautentzündung) bekommen,
    • Schottische Terrier sind anfällig für Ekzeme im Rückenbereich.
    Kranke Haut zeigt sich durch ein ebenfalls krankes Haarkleid, wie z.B. struppiges, nicht glänzendes, trockenes oder fettiges Haar mit vermehrtem Haarausfall außerhalb der Haarwechselzeiten. Dieses deutet auf Stoffwechselstörungen hin, welche durch ein Mangel an Vitaminen oder durch hormonelle Störungen ausgelöst werden können.

    Eine belastendes Symptom bei vielen Hauterkrankungen ist der Juckreiz. Dieser kann viele Ursachen haben und es muß sorgfältig geprüft werden, was den Juckreiz ausgelöst hat. Der Tierarzt sollte nie einfach juckreizstillende Mittel geben. Juckreiz durch Diabetes ausgelöst, braucht eine andere Behandlung, als ein Juckreiz, der z.B. durch hormonelle Störungen, Fettsucht, Leber- oder Gallenstoffwechselstörungen ausgelöst wird.

    Hauterkrankungen können mit trockenen oder nässenden Ekzemen verlaufen. Je nach dem, wo sich das Ekzem befindet und wie eine Hauterkrankung (Dermatitis) aussieht, versucht der Tierarzt das verursachende schwache Organ zu ermitteln und durch dessen Heilung die Dermatitis zu heilen. Wird eine akute Hauterkrankung falsch behandelt, mit Salben, Entzündungshemmer oder nicht richtig ausgewählten homöopathischen Mitteln, entstehen chronische Hauterkrankungen (Dermatosen). Diese bringen das Tier, die Besitzer und den Tierarzt zur Verzweiflung, denn eine Aussicht auf Genesung scheint fast unmöglich zu sein. Es sei denn, man behandelt es nach der Lehre der klassischen Homöopathie.

    Es ist bekannt, dass manche Tiere nach einer Impfung mit einer Dermatitis reagieren können. Es ist weiterhin bekannt, dass nach einer antibiotischen Behandlung Haut und Haare schlechter werden können, dass auslösen kann. All diese Hauterkrankungen werden richtig behandelt, wenn die Ursache aufgehoben wird. Ein unterdrückter Husten, welcher durch eine überflüssige Gabe von Antibiotika entstanden ist, kann ebenfalls eine Hautreaktion auslösen. Eine Überlastung innerer Organe, an erste Stelle Darm, aber auch Niere, Leber und Lunge können Hauterkrankungen verursachen. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit nicht um Hauterkrankungen direkt, es ist so, dass die Haut versucht, durch „krank werden“ diese lebenswichtigen inneren Organe zu entlasten.

    Die Haut ist ein natürliches Ventil, welches für eine Lebensverlängerung sorgt. Entlastet man die Organe durch eine richtige Behandlung, heilt auch die Haut. Es ist paradox, Hautkrankheiten mit ihren Symptomen zu missachten oder sogar zu unterdrücken. Bei einer Unterdrückung solcher Symptome senden wir Gifte, die der clevere Körper über die Haut loswerden will, wieder in die inneren Organe zurück. Es wird eine Rückvergiftung gefördert – es setzt ein Kreislauf ein. Damit ist chronischen bzw. neuen Krankheiten der Weg geebnet.

  • Juckreiz bei Hunden - wenn es den Hund juckt.

    Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin

    Wenn es den Hund jucktDer Hund leidet, Tag und Nacht kratzt er sich an verschiedenen Körperstellen, manchmal bis es blutet. Der Tierbesitzer ist ratlos, der Tiermediziner sucht die Gründe hierfür. An sich ist der Juckreiz ein klassisches Symptom für Hauterkrankungen, die sich durch Allergien auf Stoffe aus dem Umfeld oder aus dem eigenen Stoffwechsel kennzeichnen. Es ist unbestritten, dass wir in den letzten Jahrzehnten eine enorme Zunahme an Erkrankungen des allergischen Formenkreises bei Tieren zu verzeichnen haben. Jeder 7. Hund erkrankt im Laufe der Zeit mindestens einmal in seinem Leben an einer Allergie.

    Wenn es den Hund juckt

    Als Allergie bezeichnet man eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen. Diese Reaktionen können pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein, aber auch chemische Stoffe können eine solche Reaktion auslösen. Hausstaub und Vorratsmilben verursachen Allergien über das ganze Jahr. Auch kleinste Partikel von ihnen wirken als Allergene. So kann z. B. Flohspeichel eine allergische Dermatitis auslösen. Im Grunde kann alles zum Allergen werden. Das zeigt sich auch darin, dass ständig neue Allergene entdeckt werden. Stoffe, wie Pestizide und Schimmelpilze, Asbest aus einer Bausubstanz, können den Körper für eine allergische Reaktion sensibilisieren. Eine Überforderung der Immunantwort schwächt das Immunsystem und macht es gegenüber neuen Allergien empfindlicher.

    Autoimmunbedingte Allergien häufen sich bei Tieren. Der Körper erkennt seine körpereigenen Substanzen nicht und reagiert mit Allergien auf diese. Bei Menschen vermutet man schon lange, dass ein Zuviel an Vitamin- und Mineralzugaben das Immunsystem so überfordert, dass Autoimmunerkrankungen entstehen können. Unsere Tiere bekommen ebenfalls größere Mengen an Vitaminen und Mineralien im Futter zugesetzt. Hier ist die Frage, wie diese für Allergien verantwortlich sind, noch offen.

    „Allergos“ ist griechisch und bedeutet übersetzt: andersartig, überschwänglich reagieren. Allergien treten bei bestimmten Hunderassen häufiger auf, so neigen z. B. Terrier zu allergisch bedingten Hautproblemen. Boxer und Deutsche Schäferhunde sind ebenfalls betroffen. Allergien entwickeln sich im frühen Erwachsenenalter. Bei Welpen und älteren Tieren wird eine solche Überempfindlichkeit für allergische Reaktionen seltener beobachtet. Allerdings kann durch Umstellung des Futters oder der Lebensumstände plötzlich ein neues Allergen hinzu kommen, das eine Überempfindlichkeit auslöst.

    Als Umweltbedingung können Klima, der Ruheplatz des Tieres, Abgase, Ozon und dergleichen eine Rolle spielen. Ebenso kann dieser Juckreiz durch Reizstoffe in der Tiernahrung ausgelöst werden. Das sind die so genannten Nahrungsmittelallergien. Bestimmte Tiereiweiße werden nicht vertragen, Farbstoffe und Geschmacksverstärker, die nicht deklariert sind – aber in vielen Tierfuttern vorhanden sind –, Bindemittel, die mit dem Buchstaben „E“ mit einer Zahl dahinter gekennzeichnet sind, dies alles sind verborgene Allergieauslöser. Wenn man solches ausgeschlossen hat, bekommt der Hund ein Futter, das nicht belastet ist. Dann hat unser vierbeiniger Freund seine Ruhe.

    Stellen wir uns aber die Frage, warum sich Bonzo vom Nachbarn oder unser eigener „Zweithund“ sich nicht juckt, obwohl alle das gleiche Futter bekommen ? Weil die Ursache der Erkrankung nicht die Allergene sind, sondern diese sind hier der Auslöser. Es gibt Tiere, welchen alle vorhandenen Allergene nichts ausmachen. Wie kommt das ?

    Eine Bereitschaft zu einer Allergie kann vererbt sein, aber auch durch ständige Reize erworben werden (Pilze, Pestizide, chemische Zusätze im Futter usw.). Für die Heilung des Allergikers ist wichtig zu erkennen, dass das Allergen selbst nicht die Reaktion auslöst, es gibt Tiere, die sind gegen bestimmte Allergene immun. Die Ursache ist im eigenen Körper. Es liegt eine angeborene Prädisposition vor. Diese Schwäche muss durch ein artgerechtes Leben und – besonders wichtig – durch eine artgerechte und gesunde Fütterung ausgeglichen werden.Unseren Vierbeinern kann geholfen werden, wenn Tierfreunde darauf achten, dass das Futter keinerlei Konservierungsstoffe, keine chemischen Zusätze und keine Farb- oder Lockstoffe enthalten. Diese Zusätze können neben Allergien noch weitere Krankheiten auslösen.
  • Die inneren Ursachen beseitigen

    Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin

    Hautkrankheiten bei Hunden haben meist innerer Ursachen. Die Haut ist das größte Organ des Körpers, sie macht zusammen mit den Haaren und der Unterhaut etwa 12 Prozent der Körpermasse aus. Ihr Anteil am Stoffwechsel des Organismus ist daher beträchtlich:synthetische Leistung – Bildung von Haaren, Krallen, Epidermis (oberste Hautschicht)

    • Speicherfunktion, besonders für Wasser, Elektrolyten, aber auch für Proteine, Fett und Vitamine
    • Immunfunktionen
    • Sekretion und Ausscheidung
    • Bildung von Vitamin D 3.


    Die schützende Funktion der Haut

    Die Haut hat schützende Funktionen. Sie wehrt Krankheitskeime ab, lindert Kälte- und Wärmereize, chemische Einflüsse und schützt den Körper vor Verletzungen. Mit den in ihr vorhandenen Rezeptoren (Sinneszellen) nimmt sie alle äußeren Reize wahr und leitet sie weiter an die inneren Organe. Das löst eine adäquate Reaktion seitens des ZNS (Zentrales Nervensystem) oder des vegetativen Nervensystems (zum Beispiel Schwitzen bei Wärmeeinwirkung usw.) aus. Mit ihrer großen Fläche stellt die Haut einen Entlastungskomplex dar, über den sich der Körper bei Überlastung der klassischen Ausscheidungsorgane (Leber, Nieren, Darm, Bronchien) entgiftet.

    Problematische Beziehungsstörungen

    Kontaktstörungen persönlicher Art sind nicht nur für Großstadthunde, sondern auch für im Zwinger gehaltene oder an die Kette gebundene Tiere zum Hautproblem geworden. Das auf Menschen geprägte Verhalten führt zu problematischen Beziehungsstörungen zwischen Mensch und Tier, aber auch zwischen Hund und Hund. Ängste, Unsicherheit und angestaute Aggressionen ergeben ein permanentes Spannungsfeld: Die in der Haut befindlichen Nervenendungen werden überreizt. Allergien sind die Folge.

    Wenn innere Organe überlastet sind, setzt die Haut mit Entlastungsreaktionen ein. Eine mit Giftstoffen belastete Haut ist anfällig für Mikroorganismen und Ektoparasiten (Flöhe, Haarlinge, Milben usw.). So entsteht ein Teufelskreis, der alle Beteiligten – vom Hund bis zum Tierarzt – verzweifeln lässt.

    Nicht mit Salben „überschmieren“

    In jenen Fällen wäre es natürlich unverantwortlich, die Hautprobleme allein zu behandeln – mit Salben zu „überschmieren“. Hauterkrankungen – ausgenommen äußere Verletzungen – haben immer innere Ursachen. Mit der Beseitigung der Ursachen verschwinden auch die Hautprobleme wieder.

    Die Ursachen sind vielfältig: Verletzungen,Verbrennungen,Verätzungen usw.
    • Ektoparasiten
    • Umweltgifte (Ozon, Abgase usw.)
    • Überlastung innerer Ausscheidungsorgane (Leber, Niere usw.)
    • Stoffwechsel-, Mangelerkrankungen
    • Hormonstörungen
    • Schäden durch Medikamente
    • ernährungsbedingte Störungen
    • Allergien, psychogene Reaktionen – wie Nervosität
    • mangelnde Hygiene
    Die erwähnten Erscheinungen sind oft miteinander verwoben. Es bedarf gerade bei Hauterkrankungen langwieriger Sanierungsprogramme, die sich aber letztendlich für das Wohlbefinden unseres Patienten bezahlt machen.

    Das Krankheitsbild

    Hautkrankheiten erkennt man an trockener, rauer oder sogar schuppiger Haut und vermehrter Hautausdünstung. Kratzen, Lecken, Beißen des Tieres an seinen Extremitäten gehören ebenso zum Krankheitsbild. Auch trockene oder nässende Ekzeme, Hautverdickungen, Risse in der Haut, eitrige Pusteln, Krusten, Hautrötungen usw. sind möglich.

    Eine besondere Art von Hautkrankheiten sind die warzenähnlichen Veränderungen. Für gewöhnlich zeigen sich Warzen als erste krankhafte Veränderung des dritten Stadiums von vererbten Krankheitsdispositionen (Neigungen). Dies stimmt mit der Hahnemannschen Krankheitstheorie überein, welche besagt, dass „Krankheiten sich von oben nach unten und von innen nach außen entfalten“. Das ist die natürliche Ordnung der Dinge, die zur Erhaltung des Lebens und zum Schutz und zur Entlastung der inneren Organe beiträgt. Wenn sich in diesem Stadium keine Hautveränderungen zeigen, folgt sicher bald eine bösartige Reaktion. Unter Bösartigkeit ist Krebs, Brustkrebs, Hautkrebs, Neigung zu Diabetes und Tuberkulose zu verstehen.

    Warzen zeigen inneren Konflikt an

    So gesehen sind Warzen Zeichen von inneren Konflikten. Das Herausschneiden oder Verätzungen von Warzen (mit Lauge, Säure usw.) bekämpft nicht die Ursache. Deswegen entstehen immer wieder neue Warzen – oder was noch schlimmer passieren kann ist die Entstehung von Bösartigkeiten in lebenswichtigen inneren Organen.

    Hautkrankheiten, wie juvenile Dermatitis bei Pinschern, sind oft durch eine Impfung ausgelöst und lassen sich mit entsprechenden homöopathischen Mitteln heilen. Ebenso einige Dermatosen, die unter „Autoimmunerkrankungen“ zugeordnet wurden,werden erfolgreich und in kurzer Zeit geheilt. In meiner Praxis habe ich einige solcher Fälle mit Erfolg behandelt. Man sollte nicht zu lange mit einer homöopathischen Behandlung warten, denn je länger eine Hauterkrankung unterdrückt wird, desto länger dauert der Heilungsweg. Alle Rassen sind von Hauterkrankungen betroffen.