Die inneren Ursachen beseitigen
Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin
Hautkrankheiten bei Hunden haben meist innerer Ursachen. Die Haut ist das größte Organ des Körpers, sie macht zusammen mit den Haaren und der Unterhaut etwa 12 Prozent der Körpermasse aus. Ihr Anteil am Stoffwechsel des Organismus ist daher beträchtlich:synthetische Leistung – Bildung von Haaren, Krallen, Epidermis (oberste Hautschicht)
- Speicherfunktion, besonders für Wasser, Elektrolyten, aber auch für Proteine, Fett und Vitamine
- Immunfunktionen
- Sekretion und Ausscheidung
- Bildung von Vitamin D 3.
Die schützende Funktion der Haut
Die Haut hat schützende Funktionen. Sie wehrt Krankheitskeime ab, lindert Kälte- und Wärmereize, chemische Einflüsse und schützt den Körper vor Verletzungen. Mit den in ihr vorhandenen Rezeptoren (Sinneszellen) nimmt sie alle äußeren Reize wahr und leitet sie weiter an die inneren Organe. Das löst eine adäquate Reaktion seitens des ZNS (Zentrales Nervensystem) oder des vegetativen Nervensystems (zum Beispiel Schwitzen bei Wärmeeinwirkung usw.) aus. Mit ihrer großen Fläche stellt die Haut einen Entlastungskomplex dar, über den sich der Körper bei Überlastung der klassischen Ausscheidungsorgane (Leber, Nieren,
Darm, Bronchien) entgiftet.
Problematische Beziehungsstörungen
Kontaktstörungen persönlicher Art sind nicht nur für Großstadthunde, sondern auch für im Zwinger gehaltene oder an die Kette gebundene Tiere zum Hautproblem geworden. Das auf Menschen geprägte Verhalten führt zu problematischen Beziehungsstörungen zwischen Mensch und Tier, aber auch zwischen Hund und Hund. Ängste, Unsicherheit und angestaute Aggressionen ergeben ein permanentes Spannungsfeld: Die in der Haut befindlichen Nervenendungen werden überreizt. Allergien sind die Folge.
Wenn innere Organe überlastet sind, setzt die Haut mit Entlastungsreaktionen ein. Eine mit Giftstoffen belastete Haut ist anfällig für Mikroorganismen und Ektoparasiten (Flöhe, Haarlinge, Milben usw.). So entsteht ein Teufelskreis, der alle Beteiligten – vom Hund bis zum Tierarzt – verzweifeln lässt.
Nicht mit Salben „überschmieren“
In jenen Fällen wäre es natürlich unverantwortlich, die Hautprobleme allein zu behandeln – mit Salben zu „überschmieren“. Hauterkrankungen – ausgenommen äußere Verletzungen – haben immer innere Ursachen. Mit der Beseitigung der Ursachen verschwinden auch die Hautprobleme wieder.
Die Ursachen sind vielfältig: Verletzungen,Verbrennungen,Verätzungen usw.
- Ektoparasiten
- Umweltgifte (Ozon, Abgase usw.)
- Überlastung innerer Ausscheidungsorgane (Leber, Niere usw.)
- Stoffwechsel-, Mangelerkrankungen
- Hormonstörungen
- Schäden durch Medikamente
- ernährungsbedingte Störungen
- Allergien, psychogene Reaktionen – wie Nervosität
- mangelnde Hygiene
Die erwähnten Erscheinungen sind oft miteinander verwoben. Es bedarf gerade bei Hauterkrankungen langwieriger Sanierungsprogramme, die sich aber letztendlich für das Wohlbefinden unseres Patienten bezahlt machen.
Das Krankheitsbild
Hautkrankheiten erkennt man an trockener, rauer oder sogar schuppiger Haut und vermehrter Hautausdünstung. Kratzen, Lecken, Beißen des Tieres an seinen Extremitäten gehören ebenso zum Krankheitsbild. Auch trockene oder nässende Ekzeme, Hautverdickungen, Risse in der Haut, eitrige Pusteln, Krusten, Hautrötungen usw. sind möglich.
Eine besondere Art von Hautkrankheiten sind die warzenähnlichen Veränderungen. Für gewöhnlich zeigen sich Warzen als erste krankhafte Veränderung des dritten Stadiums von vererbten Krankheitsdispositionen (Neigungen). Dies stimmt mit der Hahnemannschen Krankheitstheorie überein, welche besagt, dass „Krankheiten sich von oben nach unten und von innen nach außen entfalten“. Das ist die natürliche Ordnung der Dinge, die zur Erhaltung des Lebens und zum Schutz und zur Entlastung der inneren Organe beiträgt. Wenn sich in diesem Stadium keine Hautveränderungen zeigen, folgt sicher bald eine bösartige Reaktion. Unter Bösartigkeit ist Krebs, Brustkrebs, Hautkrebs, Neigung zu Diabetes und Tuberkulose zu verstehen.
Warzen zeigen inneren Konflikt an
So gesehen sind Warzen Zeichen von inneren Konflikten. Das Herausschneiden oder Verätzungen von Warzen (mit Lauge, Säure usw.) bekämpft nicht die Ursache. Deswegen entstehen immer wieder neue Warzen – oder was noch schlimmer passieren kann ist die Entstehung von Bösartigkeiten in lebenswichtigen inneren Organen.
Hautkrankheiten, wie juvenile Dermatitis bei Pinschern, sind oft durch eine Impfung ausgelöst und lassen sich mit entsprechenden homöopathischen Mitteln heilen. Ebenso einige Dermatosen, die unter „Autoimmunerkrankungen“ zugeordnet wurden,werden erfolgreich und in kurzer Zeit geheilt. In meiner Praxis habe ich einige solcher Fälle mit Erfolg behandelt. Man sollte nicht zu lange mit einer homöopathischen Behandlung warten, denn je länger eine Hauterkrankung unterdrückt wird, desto länger dauert der Heilungsweg. Alle Rassen sind von Hauterkrankungen betroffen.
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