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  • Magenverdrehung beim Hund

    Bei Verdacht ist schnelle Hilfe nötig!

    Eine Magendrehung ist eine akute Auftreibung des Magens (Magenblähung, -erweiterung), welche einen hochakuten Verlauf nimmt, d. h.sie muss sofort behandelt werden. Diese gefährliche Erkrankung kommt beim Hund relativ häufig vor. Die Magenerweiterung tritt bei allen Rassen auf, die Magendrehung überwiegend bei größeren Rassen, allerdings auch bei Pekinesen und Dackeln. Besonders die Deutsche Dogge ist durch die Magendrehung gefährdet, es folgt der Deutsche Schäferhund.

    Die Magenblähung entsteht nach gierigem Fressen bzw.einer zu großen Aufnahme von Hundefutter und Wasser bei nur einmaliger Fütterung pro Tag. Deshalb ist es ratsam, die Ration auf täglich mindestens zwei Fütterungen auszudehnen.So wird der Darm ständig voll und für eine Magendrehung bleibt wenig Platz.

    Weitere Ursachen einer Magenblähung sind Luftschlucken und Gasbildung durch bakterielle Fermentation von Futter mit vermehrtem Kohlenhydratanteil, CO2-Bildung aus Magensäure. Es wäre ebenfalls ratsam, die anfälligen Rassen mit einem wenig kohlenhydrathaltigen Futter zu versorgen (Nudeln, Kartoffeln, Reis, Getreide).

    Nach einer Magenerweiterung wird das Abrülpsen von Gas und das Erbrechen des angestauten Magens erschwert. Denkbar wäre es, bei Hunden mit erwiesener Bindegewebsschwäche (lockere Gelenke, Hängebauch, große Hautfalten) für einige Monate eine Kur zur Straffung des Bindegewebes zu machen.dadurch wird der Aufhängeapparat des Magens gestrafft und man lindert die Gefahr einer Magendrehung.

    Auslöser einer Magendrehung sind intensive Körperbewegungenn mit gefülltemoder geblähtem Magen (Wälzen, Herumtollen, hastiges Bergablaufen bei Treppen oder abschüssigem Gelände), bei starker Perestaltik (Kontraktion), bei gleichzeitiger Magenatonie (fehlende Bewegung des Magens), mit verzögerter Magenentleerung oder sogar pathologischen Prozessen in der Bauchhöhle (bei Tumoren, Trauma,Darmverschluss).

    Bei der Magendrehung unterscheidet man unter der seltenen Linksdrehung und der weitaus häufigeren Drehung im Uhrzeigersinn, also nach rechts. Während die Rechtsdrehung mehr als 270 Grad betragen kann, dreht sich der Magen nach links nicht weiter als 90 Grad. Bei der Rechtsdrehung gelangt der Magenfundus (Magenunterteil) in den Unterteil der Bauchhöhle.

    Folgen der Magenverdrehung

    Der weitere Verlauf dieser akuten Erkrankung wird durch den Schockverlauf gekennzeichnet. Weil sich der Magen um die Kardia (Mageneingang) dreht, ist dieser spiralartig verschlossen, der Pyloris (Magenausgang) ist stark eingeengt. Durch die fortlaufende Gasentwicklung nehmen die Tympanie des Magens (Aufblähungen) drastisch zu. Es tritt eine Stauung des Blutes in der Magenwand ein.

    Die Diagnose wird durch eine deutliche Aufblähung des Abdomens (Bauch), rasch zunehmende Atmungsschwierigkeiten und ein hochgradig gestörtes Allgemeinbefinden abgesichert. Typisch dafür sind: Unruhe, Speichelung, Würgen ohne Erbrechen, flache, erschwerte und beschleunigte Atmung. Das Abdomen ist schmerzhaft. Klopft man auf den oberen Bereich der Bauchwand über dem vorgewölbten Rippenbogen am stehenden Tier, hört man Trommeltöne. Das Abdomen ist dabei schmerzempfindlich.

    Es besteht Schockgefahr, da große Blutgefäße eingeschnürt sind. Eine schnelle Diagnose und eine sofortige Behandlung sind für das Leben des Hundes entscheidend.

    Bei einer Rechtsdrehung bis ca. 90 Grad ist ein rascher chirurgischer Eingriff von Bedeutung. Die Punktion der Bauchwand (Durchstechen) gilt als wichtige vorläufige Maßnahme, welche zusammen mit einer später vom Arzt durchgeführten Schockbehandlung den Patienten beim operativen Vorgehen unterstützt und die Überlebenschance des Tieres erhöht.

    In manchen Fällen lässt sich die Magendrehung durch Drehung des Hundes über den Rücken rückgängig machen. Danach folgen eine Magensonde und die Magenspülung.

    Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist die schnelle Reaktion des Hundehalters. Bei Verdacht auf eine Magendrehung muss der Hund innerhalb von zwei Stunden in einer Tierarztpraxis/Tierklinik eingeliefert sein.

    Siehe auch www.tierarzt-homoeopathie.de