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  • Richtige Ernährung bei Niereninsuffizienz

    Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin

    Bei einer Niereninsuffizienz wird Phosphor über die Niere nicht oder nur noch unzureichend ausgeschieden. Ein erniedrigter Phosphorgehalt wirkt dem sekundären Hyperparathyreoidismus entgegen, der zu einem Fortschreiten der chronischen Niereninsuffizienz führen kann. Ein niedriger Phosphorgehalt unterstützt die Durchblutung des Nierengewebes und den Erhalt der Nierenfunktion.

    chronische Niereninsuffizienz (CNI)

    Im fortgeschrittenen Alter leiden viele Hunde und besonders Katzen an chronischer Niereninsuffizienz (CNI). Dies bedeutet, dass immer mehr Nierengewebe degeneriert und unbrauchbar wird. Das Blut kann nicht mehr entgiftet werden, der Harn wird deswegen immer dünner bzw. heller. Bei diesem Krankheitsbild muss unbedingt darauf geachtet werden, dass Nierenpatienten genügend Wasser zu trinken bekommen, da sie viel Urin ausscheiden und die Gefahr einer inneren Austrocknung besteht.

    Ohne Therapie und Behandlung kann die Niere nichts mehr herausfiltern, es häufen sich Giftstoffe im Blut an – vor allem der Harnstoff. Diese sogenannte Urämie führt zu Entzündungen in den Schleimhautorganen wie Augen, Maul, Magen und Darm. Irgendwann versagen die Nieren dann endgültig ihren Dienst. Auf dem Höhepunkt der Situation bricht das Tier zusammen und stirbt, falls die Hilfe zu spät kommt.

    Wird eine chronische Niereninsuffizienz bei Hunden und Katzen diagnostiziert, ist für die Erhaltung des restlichen noch funktionierenden Nierengewebes eine Nierendiät unerlässlich. Mit einer zeitgerechten Therapie mit sinnvollen homöopathischen Mitteln, kombiniert mit einer eiweißarmen Diät, können unsere Tiere je nach Zustand über längere Zeit ein gutes Leben führen. Diese Diät müssen die Tiere allerdings lebenslang bekommen, da sonst die Krankheit fortschreitet und das Schrumpfen der Nieren weitergeht.

    Die Akzeptanz der diätetischen Nahrung stellt einen entscheidenden Faktor über Erfolg oder Misserfolg einer Therapie dar .Denn ohne eine Nierendiät bleiben unsere vierbeinigen Freunde nur für kurze Zeit am Leben, das zudem von schwerwiegenden Beschwerden begleitet ist.

    Das Futter nierenkranker Hunde und Katzen sollte keine synthetischen Stoffe enthalten, wie z. B. Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker etc. Es sollten auch keine Zusätze wie z. Tiermehl, Soja oder Produkte aus Horn, Huf und Fell verarbeitet werden. Alle diese Stoffe belasten zusätzlich die Ausscheidungsorgane Leber und Niere.

    Da die nierenkranken Tiere viel Wasser brauchen, müssen diese das auch bekommen. Viele Besitzer geben den Tieren weniger Wasser, damit sie nachts ihre Ruhe haben und nicht mit den Tieren hinaus müssen. Das wäre für die Niere fatal. Jederzeit muss Wasser zur Verfügung stehen.

    Besonders wichtig ist es, dass bei kaltem und nassem Wetter Hunde und Katzen nachts ins warme Haus gelassen werden. Kälte und Nässe sind für die Nieren gefährlich, da sich dabei die Durchblutung der Niere verlangsamt. Nieren brauchen Wärme, in einzelnen Fällen ist es sogar ratsam, einem Hund ein warmes Mäntelchen anzuziehen.

    Um einer Erkrankung der Niere vorzubeugen, empfiehlt es sich, ab dem 7. Lebensjahr das tierische Eiweiß zu reduzieren, indem man die Ernährung auf eine Nierendiät umstellt.

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