.
  • Körper- und Lautsprache der Katzen

    Geschrieben von Petra Mumme, Therapeutin für Naturheilverfahren

    Wenn Katzen sich einen Platz aussuchen können, so wählen sie immer einen warmen Platz, wenn möglich an der Sonne. Sie lieben die Wärme und das hat etwas mit ihrer Abstammung zu tun. Wie die Wissenschaft ermittelte, stammen unsere Hauskatzen aus Ägypten. Bereits zu Zeiten der Pharaonen wurden diese Tiere dort als heilige Wesen verehrt. Die Göttin Bastet hat die Gestalt einer Katze.

    Das hohe Ansehen der Katzen ergab sich aus ihrer fleißigen Jagd auf Mäuse und Ratten. In den historischen Kornkammern war es nicht möglich, diese Nager vom wertvollen Getreide fern zu halten. Die große Anzahl von Katzen jedoch brachte die Gewähr, dass das Getreide nicht gefressen und verunreinigt wurde.

    Dies blieb viele Jahrhunderte so und die Katzen breiteten sich von Ägypten über ganz Europa und Asien aus. Erst im Mittelalter erlebten sie durch die Hexenjagd der Kirche in Europa eine nie da gewesene Verfolgung. Sie wurden zu Tode gequält und mit den „Hexen“ auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nach all den bösen Zeiten begann sich der Mensch wieder mit den Katzen als Freund und Helfer zusammenzutun. Er besann sich auf die Schönheit und Nützlichkeit der Tiere und begann neue Rassen zu züchten.

    Reviermarkierung umfasst ein großes Gebiet

    Heute weiß man durch Studien, dass eine Katze, die auf dem Land lebt, ein Terrain von ca. 1 Hektar als ihr Revier markiert. Ein Kater, der sein Revier um das der weiblichen Katzen herum legt, hat oft ein Gebiet von bis zu 10 Hektar zu beaufsichtigen. Es kann sich mit dem Revier anderer Kater überschneiden. Jeder Kater sorgt aber dafür, dass er andere Kater fern hält.

    Körper- und Lautsprache der Katzen

    Katzen kommunizieren auch untereinander und mit anderen Lebewesen. Sie haben eine Körper- und eine Lautsprache. Bereits ab der 1. Lebenswoche können Katzen schnurren. Der Laut wird durch Zusammenziehen des Kehlkopfes und des Zwerchfelles erzeugt. Bisher weiß man, dass das Schnurren viele Bedeutungen haben kann. Es gibt sowohl ein Schnurren aus Zufriedenheit, als auch aus Unterwerfung, Unbehagen und Aufregung.

    Es gibt eine Vielzahl von Miaulauten, die bisher noch nicht alle zugeordnet werden können. Sie werden aber zum Beispiel beim Betteln nach Katzenfutter oder Streicheleinheiten hörbar. Auch bei Begrüßungen hört man oft Miautöne. Des Weiteren gibt es sie zur Ablenkung, Lautäußerungen und bei Klagen.

    Das Knurren und Pfeifen hört man, wenn die Katze sich verteidigt und bei Angriffen. Spezielle Zischlaute äußert sie bei Ablehnung zur deutlichen Drohung. Ein hoher Gesang ertönt in der Paarungszeit und dann dazu wieder Laute, als würde ein Kind weinen.

    Körpersprachlich eine differenzierte Auswahl an Ausdruck

    Die Katzenwelpen reiben sich schon an ihren Müttern. Es wird angenommen, dass dies nicht nur das Bitten um Aufmerksamkeit bedeutet, sondern die Geruchsübertragung des Individualgeruches aus den Drüsen, die sich seitlich am Kopf der Katzen befinden.

    Die Körpersprache der Katzen umfasst auch die Stellung und Bewegung des Schwanzes und der Ohren. Die Augen und deren Ausdruck wird von anderen Katzen sprachlich verstanden. Das Blinzeln zum Beispiel ist eine Art der Kommunikation, die auch mit uns Menschen gerne gepflegt wird. Es strahlt Ruhe und Verständnis aus. Ebenso ob das Fell glatt anliegt oder gespreizt wird. Auch die Geschwindigkeit der Bewegungen hat eine Aussage. So ist ein gerade aufgerichteter Schwanz ohne aufgestellte Haare ein freundliches Zeichen zur Begrüßung.

    Eine wackelnde Schwanzspitze jedoch zeigt Unruhe, Unbehagen, Unausgeglichenheit. Dies ist auch oft zu sehen, wenn ein Tier liegt. Mal sehen was da kommt, der soll sich nur ordentlich benehmen, ich kann auch unfreundlich werden.

    Ein dick aufgestelltes Fell und buschig aufgestellter Schwanz, verbunden mit einem gekrümmten Rücken, verheißt nichts Gutes. Erweitert durch angelegte Ohren und aufgerissene Augen, dazu noch ein Fauchen. Hier ist der bevorstehende Angriff deutlich zu sehen.

    Katzen verlassen sich auf ihre Augen

    Katzen sehen hervorragend. Im Gegensatz zum Hund, der sich in erster Linie auf seinen Geruchssinn verlässt, verlassen sich Katzen auf ihre Augen. Durch ein spezielles Organ hinter der Netzhaut, das Tapetum, wird das einfallende Licht noch einmal reflektiert und wieder auf die Netzhaut zurückgeworfen. Das ermöglicht, auch bei geringem Lichteinfall zu sehen, so dass Katzen auch nachts gut sehen können.

    Auch ihr Gehör ist mehrfach besser als das des Menschen. Experimente haben jedoch gezeigt, dass Katzen verschiedene Töne, die aus der gleichen Richtung kommen, nicht unterscheiden können.

    Katzenwäsche ist ein wichtiges Ritual

    Katzen sind sehr reinliche Tiere. Sie betreiben mehrmals täglich eine ausgiebige Fellpflege. Die Mütter bringen dies bereits den kleinen Welpen bei. Auch Fellpflege untereinander wird betrieben. Das beruhigt und festigt die soziale Bindung. Katzenwäsche ist ein wahres Ritual und durch ihre Geschmeidigkeit kommt die Katze auch an fast jedes Haar ihres Körpers.


    Katzentoilette sorgfältig handhaben

    In der Natur vergraben Katzen ihren Kot und bringen dies auch sofort den Welpen bei. Katzen die im Haus leben, brauchen daher eine Katzentoilette, in der sie ihre Exkremente vergraben können. Die Toilette sollte weit vom Futter und Schlafplatz entfernt sein und jede Katze sollte ihre eigene Toilette haben. Katzenklos müssen täglich gereinigt werden, oft nehmen Katzen eine einmal benutzte, verschmutzte Toilette kein zweites Mal mehr an.