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  • Hunde und Pferde als Team

    Geschrieben von Petra Mumme, Therapeutin für Naturheilverfahren

    In der Natur sind sie Feinde, doch unter dem Leittier Mensch können Hunde und Pferde ein super Team sein. Das Flucht- und Beutetier Pferd muss allerdings lernen, seine Angst zu verlieren, und der Hund muss lernen, dass das Pferd nicht zu jagen ist.

    Schon in alten Zeiten waren diese beiden Tiere enge Begleiter des Menschen und es lag sehr nahe, dass der Mensch auch mit beiden Tieren arbeiten wollte. Den Hund hatte er als Jagdgefährten und Beschützer schon lange bei sich, ehe er sich daran machte, das Pferd zu unterwerfen und es für sich arbeiten zu lassen. Da damals alles auf Nahrungsgewinn ausgerichtet war, musste er versuchen, die beiden Tiere unter einen Hut zu bekommen, um effektive Leistung zu erhalten.

    Die Geschwindigkeit des Pferdes kombiniert mit dem Jagdgeist des Hundes war vielversprechend und erfolgreich. Dies alles gelang aber nur, wenn beide Tiere den Menschen als Chef und Gebieter bzw. Rudel- / Herdenführer anerkannten. Das bedeutete, dass der Mensch die Sprache beider Tiere erlernen und kennen muss, um mit ihnen zu kommunizieren. Aber auch die beiden Tiere erlernen die Körpersprache des jeweils anderen. So wird das Ganze mit der Zeit zum Team. Das war früher so und gilt auch heute noch in gleicher Weise.

    Vielleicht haben wir heute einen wissenschaftlicheren Umgang mit den Tieren und finden mehr Worte, um uns gegenseitig den Umgang mit dem Tier zu erklären. Ich habe auch die Hoffnung, dass vieles von der damaligen Brutalität heute nicht mehr angewendet wird. Aber ob neu oder alt, der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Beobachtung und der konsequenten Mitteilung in tiersprachlich verständlichen Handlungen von uns als Leittier.

    Gewöhnungssache zwischen Hund und Pferd

    Es beginnt schon damit, die beiden unterschiedlichen Lebewesen aneinander zu gewöhnen. Um das zu gewährleisten, muss der Mensch schon einmal als Erstes das Vertrauen von Hund und Pferd besitzen und von beiden als unumstößlicher Chef anerkannt sein. Dann folgt die separate Gehorsamsarbeit mit jedem Tier einzeln.

    Folgt der Hund aufs Wort und ist das Pferd an der Hand und unterm Reiter absolut gehorsam, so sollte man zunächst einmal einen gemeinsamen Spaziergang auf Wegen machen, die keine weitere Ablenkung bringen. Eine Begleitperson für den Notfall (zum Festhalten von Hund oder Pferd) wäre sinnvoll. Man kann bei ruhigen und braven Tieren auch wagen, diese im Hof oder Stall zum Kennen lernen mit kurzem Beschnüffeln und unter Aufsicht zusammenzuführen.

    Ein tägliches Miteinander gibt den Tieren die Möglichkeit zu lernen, sich zu vertrauen und die Körpersprache des Anderen zu erlernen. Sind diese Kennenlernprogramme gut gelaufen, kann der Reiter aufsitzen und den Hund an langer Leine mit sich führen, oder bei absolutem Gehorsam des Hundes, diesen auch frei bei Fuß laufend am Pferd gehen lassen.

    Was ohne Frage eine Grundregel sein sollte, ist, den Hund bei Ritten durch den Straßenverkehr oder durch Menschenmengen anzuleinen. Das Gleiche gilt bei Begegnungen mit fremden Hundehaltern, anderen Tieren oder ängstlichen Menschen. Ist der Hund 100 Prozent gehorsam, und das sollte im Training erprobt sein, so kann er auch ohne Leine bei Fuß am Pferd gehen. Dies alles ist ein Gebot der Höflichkeit, Umsicht und Rücksicht und sollte für jeden selbstverständlich sein.

    Im Übrigen ist es bei größeren Hunden nicht nötig abzusitzen, um sie anzuleinen. Der Hund kann auf Kommando mit den Vorderpfoten an den Reitstiefel des Reiters springen und dieser kann den Hund ohne große Mühe anleinen. Es ist eine leichte Übung, die mit ein paar Leckerchen sehr schnell erlernt wird. Sind die Grundregeln gefestigt, steht Ausritten nichts mehr im Wege. Wie bei allen sportlichen Leistungen sollte der Mensch die Leistungsphasen seiner Tiere einteilen, so macht der Ausritt, sowohl den Tieren, als auch dem Menschen großen Spaß und keiner wird überfordert.

    Bewegung muss sein....

    Hunde und Pferde lieben Ausritte, aber auch das Wanderreiten mit Hunden ist fun pur. Beide Tiere sind Lauftiere und haben große Freude an ihrer Bewegung. Bei gemeinsam aufgebautem Leistungstraining sind dann unglaubliche Streckenritte möglich. Weitere Aufgaben, bei denen Hunde und Pferde Arbeitspartner sein können, sind Hund und Reiter als Viehhirten oder als Jagdgemeinschaft. Bei uns in Deutschland sieht man Hundemeuten zum Beispiel bei Schleppjagden im Herbst.

    Im Rückblick auf die Menschheitsgeschichte hat der Mensch diesem Team aus Hund und Pferd vieles zu verdanken. Mit Sicherheit wäre die Menschheitsgeschichte ganz anders verlaufen, wenn er diese beiden Partner nicht gehabt hätte.