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  • Die tragende Hündin

    Geschrieben von Petra Mumme, Therapeutin für Naturheilverfahren

    Die trächtige Hündin: Haltung und Fütterung

    Nachdem mit Sicherheit feststeht, dass eine Hündin trächtig ist, stellt sich die Frage: Was braucht die trächtige Hündin nun in den nächsten 60-65 Tagen an Nahrung und wie geht man mit ihr um?

    In den ersten 14 Tagen wird der Hundehalter / Züchter zunächst keine Veränderung an seiner Hündin feststellen. Ab der 3. Woche stellt sich bei den meisten Muttertieren aber ein stark vermehrtes Ruhe- und Schlafbedürfnis ein, da die körperliche Umstellung (Ernährung der Embryonen) den Körper sehr anstrengt. Auch ein öfteres Erbrechen am Morgen kann sich einstellen, da der Stoffwechsel sich ändert. Viele Hündinnen wollen zu dieser Zeit auch nicht richtig fressen. Dies kann sich sogar bis zu weiteren drei Wochen hinziehen. Sie kommen dann mit einem Minimum der sonstigen Nahrung aus und zehren von ihren Reserven. (Daher sollte man bei Zuchthündinnen immer auf beste Ausgangskondition achten.)

    Dieses Verhalten ist keineswegs beunruhigend, es wird in der letzten Trächtigkeitsphase wieder voll ausgeglichen. Es ist auch ganz normal, dass die Hündin in der ersten Trächtigkeitsphase nicht zu-, sondern eher abnimmt. Man braucht also noch nicht nach Rundungen zu suchen. Dieses Verhalten der Hündin hat auch keine negative Auswirkung auf die Entwicklung der Welpen, denn die holen sich ihre Nährstoffe aus den Reserven der Mutter. Nachdem man dies alles weiß, ist klar, warum eine Hündin vor der Trächtigkeit auch unbedingt entwurmt werden sollte.

    Die erste sichtbare Umfangsvermehrung wird Ende der 4. Woche bald sichtbar, und zwar hinter den Rippen und nicht am Bauch. Der Appetit beginnt auch wieder, nicht selten mit seltsamen Gelüsten nach Tierkot und Aas. In der 4./5. Woche verändert sich auch das Gesäuge ganz leicht. Es wird straffer und rötet sich mehr, manchmal enthält es auch schon ein etwas wässriges Sekret. (Diese Veränderungen müssen aber nicht immer sein.)

    Zwischen der 5./6. und 7. Woche kann man dann meist eine schnelle Zunahme des Leibesumfanges der Hündin feststellen, er sagt aber nichts darüber aus, wie viele Welpen im Bauch sind. Die Trächtigkeitsdauer beträgt im Allgemeinen ca. 60-65 Tage. In dieser Zeit sollte man große Sorgfalt auf regelmäßige und ausreichende Bewegung des Tieres legen. Gewaltmärsche und übermäßige sportliche Leistungen sind allerdings nicht gefragt.

    Auch in der Müdigkeitsphase der 1. Trächtigkeitszeit sollte das Tier unbedingt ausgiebig bewegt werden. Die Herz- und Kreislauftätigkeit sowie die Sauerstoffversorgung müssen während der ganzen Tragezeit in optimaler Weise trainiert werden. In der späteren Trächtigkeitsphase, kurz vor der Geburt, sollten mehrmals täglich kleinere Spaziergänge gemacht werden. Dass die Hündin stets ein sauberes, warmes und trockenes Lager zur Verfügung hat, sollte nicht erwähnt werden müssen.

    Was füttert man einer trächtigen Hündin?

    In den ersten fünf Wochen bekommt sie ihre normale Grundnahrung wie immer. Das heißt, Vollwertkost auf Frischfleischbasis. Ab der 5. Woche sollte der Fleischanteil langsam erhöht werden. Da das Verdrängungsvolumen der Welpen eine große Futtermengen-Aufnahme nicht begünstigt, sollte auf eine mehrmalige Fütterung ( 3 x tägl.) umgestellt werden. Das heißt: 1 x Grundfutterration, 1 x 1 Portion mit Quark, Joghurt, Honig und einem guten Mineralbeifutter (Menge nach Körpergewicht) und 1 x 1 Obst/Gemüse Frischfleischportion.

    Wichtig ist, dass das Hundefutter nicht viel mehr an Menge wird, sondern sich der Nährstoffgehalt erhöht in Form von Mineralien, Vitaminen und tierischem Eiweiß. Und dass genügend Ballaststoffe im Futter sind, zum Beispiel über Leinsamen oder kleine Kleiemengen bzw. Gemüse. Das Futter sollte gut verdaulich sein und wenig Kot produzieren, da ein ewig voller Darm nicht gut wäre. Ca. eine Woche vor dem Wurftermin sollte man damit beginnen, Himbeerblättertee ins Futter unterzumischen, da dieser die Milchproduktion begünstigt. Es ist streng darauf zu achten, dass die Hündin nicht zu fett wird durch zu viel Futter. In der Qualität des Futters liegt der Schlüssel zum Erfolg. Die Hündin muss auch immer frisches sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben, da sich in der Trächtigkeit der Flüssigkeitsbedarf erhöht. 1-2 Tage vor der Geburt sollte auf viel feste Nahrung verzichtet werden. Es eignet sich dann viel besser eine gehaltvolle Fleischbrühe. Ein nicht stark gefüllter Bauch erleichtert die Geburt.

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