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  • Wenn Welpen ein neues Zuhause bekommen

    Geschrieben von Galina Roth, Tierärztin

    Für einen Welpen ist es nicht einfach, in das neue Leben bei fremden Menschen zu starten. Oft entwickeln sich gerade in dieser Lebensphase seelische Erschütterungen, die dem Tier und auch seinem späteren Besitzer Probleme bringen.

    Ängste und Wesensveränderungen können hier ihren Ursprung haben. Daher rate ich meinen Tierhaltern, neben gründlicher Information im Umgang mit Welpen das Tierkind bei seinem Neustart ins Hundeleben mit Dr. Bach-Blüten zu begleiten, denn auch ein Tier hat eine Seele und seine Psyche ist empfindsam wie die des Menschen.

    Ein Welpe sollte nicht vor der 8. Lebenswoche, besser noch erst ab der 12. Lebenswoche von seiner Mutter getrennt werden. (Man bedenke: In der Natur werden Wolfswelpen noch bis zum 4. Monat zusätzlich zur festen Nahrung mit Muttermilch versorgt und erst mit 2-3 Jahren verlassen die Jungtiere das Rudel, um selbst eine Familie zu gründen).

    In der Zeit zwischen der 8. und 12. Lebenswoche erlebt der Welpe seine Sozialisierungsphase. Er erlernt den Umgang mit anderen Tieren und Menschen und erkundet seine Umwelt. Mit der 12. Lebenswoche ist diese „Grundeinheit“ der Sozialisierung abgeschlossen. Der Welpe hat sich dann alles, seit dem Öffnen seiner Augen, über den Gebrauch seiner Sinne, das Erlernen der Körpersprache und die bis dahin erlebten Reize seiner Umwelt eingeprägt. Er hat gelernt zu assoziieren und kann sein Handeln bestimmen. Ein großer Reifeprozess wurde vollzogen.

    Trennungen und ihre Auswirkungen

    Es ist daher sehr sinnvoll, dem Tierkind diese Zeit bei der Mutter und den Geschwistern zu lassen. Auch der neue Besitzer profitiert davon. Waren es bisher positive Erlebnisse (von Mutter und Rudel geschützt), so entwickelt sich ein selbstsicherer, lebenslustiger Hund. Waren die Erlebnisse negativ (zu früh getrennt), so hat er ein ängstliches, misstrauisches Sozialverhalten und es wird vieler positiver Eindrücke bedürfen, ihn umzustimmen.

    Ich sagte zuvor auch bewusst „Grundeinheit“ der Sozialisierung, da nach der 12. Lebenswoche ja weiterhin Eindrücke verarbeitet werden – und einer der gravierendsten ist der Wechsel aus dem Rudel hin zum neuen Besitzer-„Rudel“. Um dem Welpen diesen Schritt zu erleichtern, kann man am Tag der Abholung die Notfalltropfen einsetzen. Vor der Abfahrt nach Hause, verabreicht man dem Welpen 5 Tropfen (man kann sie auch auf die Ohren einreiben!). Auch über die nächsten 3 bis 4 Tage kann das Tier pro Tag 3 mal 5 Tropfen bekommen. Sie ermöglichen einen gelasseneren Wechsel, weniger Stress und mehr Ausgeglichenheit.

    Dazu sollte auch unbedingt die Blüte Star of Bethlehem gegeben werden, da diese seelische Erschütterungen auffängt. Niemand wird bestreiten, dass die plötzliche Trennung von Mutter und Geschwistern, der gewohnten Umgebung und allem Vertrauten eine seelische Erschütterung ist Verhält sich das Tierkind im neuen Zuhause später sehr schüchtern und ängstlich, so geben Sie ihm die Blüte Mimulus für einige Zeit, bis sich sein Verhalten bessert. Ganz wichtig ist aber auch der tiergerechte Umgang mit dem neuen Familienmitglied, denn so wie Sie ihm begegnen, wird die Prägung verlaufen.

    Passen auch Sie sich dem Charakter Ihres Hundes an. Ein feines, schüchternes Tier wird z.B. durch zu viel Aktion und Druck nur noch mehr verschüchtert. Ein sowieso schon selbstsicherer Rowdy muss dagegen oft gebremst und viel beschäftigt werden. Seien Sie sich immer darüber im Klaren, dass der Hund so sein wird, wie Sie mit ihm umgehen!